Ich mag es, wenn Bienen sich in meinem Garten heimisch fühlen.
Ich mag das friedliche Summen und Brummen. Das entspannte Schweben und die fühlbare Konzentration der fleißigen Sammlerinnen beim Aufnehmen des Nektars. Bienen zu beobachten entspannt mich auf eine leise, achtsame und nachhaltige Art.
Bienen (Apiformes) gehören zu der großen Gruppe von Insekten, in der mehrere Familien der Hautflügler (Hymenoptera) zusammengefasst werden. Zoologisch betrachtet bilden die wildlebenden, nicht weitergezüchteten Bienenarten gemeinsam mit der Honigbiene (Westliche Honigbiene=Apis mellifera) und den Hummeln einen großen Familienclan. Die Mehrzahl der wilden Bienen sind Solitärbienen, die allein leben und nur für die eigene Nachkommenschaft Brutpflege betreiben. Sie werden häufig unter dem umgangssprachlichen Begriff Wildbienen zusammengefasst.

Honigproduzierende Bienen sind domestizierte Arten. Sie bilden Staaten mit kollektiver Lebensweise sowie organisierter Arbeitsteilung. Der produzierte Honig dient dem Bienenvolk neben dem Eigenverbrauch als Futtervorrat und Energielieferant um längere Zeit ohne Nahrungszufuhr von außen zu überleben, z.B. in der Winterperiode. Die Biene saugt Nektar, Honigtau, Blütenstaub oder süße Pflanzensäfte mit ihrem Rüssel auf und transportiert diese in der Honigblase in den Bienenstock. Dort wird die Ausbeute an die Stockbienen weitergegeben, die sie mit körpereigenen Stoffen anreichern und weiterverarbeiten. Der fertige Honig wird über dem Brutnest eingelagert und mit einer luftundurchlässigen Wachsschicht überzogen. Im Vergleich zu den Wildbienen verteidigen Honigbienen ihr Nest aktiv mit dem sogenannten Wehrstachel. Wildbienen sind hingegen äußerst friedliebend und stechen nur, wenn sie sich extrem bedroht fühlen, z.B. wenn man auf sie tritt.
Weltweit schätzt man rund 25.000 Bienenarten. Etwa 700 davon sind in Europa heimisch. Allein in Österreich gibt es über 650 Wildbienenarten mit etlichen Unterarten, wie z.B. Mauerbienen, Wollbienen, Seidenbienen oder Pelzbienen. Knapp 26.000 Imker mit ca. 390.000 domestizierten Bienenvölkern sind bei uns registriert. Davon sind 99% Nebenerwerbs- und Freizeitimker. Entsprechend der Gewinnung des Honigs unterscheidet man die vielen genussreichen Sorten, wie z.B. Blütenhonig, Akazienhonig, Waldhonig, Rapshonig. Im Herbst habe ich begonnen mit den Resten meiner Gartenkräuter Honig zu aromatisieren. Geschmacksintensive Küchenkräuter lege ich für mehrere Tage in verschiedene Honigsorten eines befreundeten Imkers ein. Gute Kombinationen sind Blütenhonig mit Lavendel oder Waldhonig mit Rosmarin. Schmeckt köstlich im Tee oder in heißer Milch.


Alle Bienenarten zählen zu den wichtigsten Bestäuberinsekten überall auf der Welt, da sie auf ihrer Suche nach Nektar Pollen übertragen. Ihre ökologische Bedeutung ist also beträchtlich. Bisher wurde davon ausgegangen, dass die Bestäubungsleistung in landwirtschaftlichen Kulturen zum größten Teil von Honigbienen vollbracht wird. Eine aktuelle Studie des österreichischen Umweltamtes zeigt aber auf, dass Wildbienen ebenbürtige, effizientere oder gar alleinige Bestäuber unserer Kulturpflanzen sind. Sie sind hochspezialisiert in der Wahl ihrer Nistplätze und in der Auswahl ihrer Nahrungsquellen. Da sie äußerst empfindlich auf jede Beeinflussung ihres Lebensraumes reagieren, sind Wildbienen ein sensibler und zuverlässiger Barometer für den Zustand unseres Ökosystems.
Doch in den vergangenen Jahrzehnten wurde ihr Lebensraum nicht nur durch die industrielle Landwirtschaft und den ungehemmten Einsatz von Pestiziden und Insektiziden bedroht. Durch die Verarmung von Flora und Fauna sind die Nistmöglichkeiten der Wildbienen zunehmend eingeschränkt. Jede zweite Wildbienenart steht auf der roten Liste der gefährdeten Arten!
Während das Sterben der Honigbiene auf Grund ihres wirtschaftlichen Nutzens als „Honig-Produzentin“ die Imker sowie die Öffentlichkeit alarmiert und auf den Plan gerufen hat, sterben die Wildbienen ganz still und leise.
Aktuell hat ein US-Gericht das bienengefährdende Pestizid Sulfoxaflor (gehört in die Klasse der Neonikotinoide) des amerikanischen Chemieriesen Dow Chemical verboten. Auf der Grundlage einer hauseigenen Studie von Dow Chemical, die die Unbedenklichkeit des Produktes nachweisen soll, hat die EU jedoch genau dieses Gift im Sommer 2015 für den europäischen Markt neu zugelassen. Trotz des bestehenden Verbotes aus dem Jahr 2013, in dem drei andere Produkte dieser Klasse der Firmen Bayer und Syngenta vom Markt genommen wurden, und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit die Verwendung von Neonikotinoiden für schädlich hält.
Doch was können wir in unseren Gärten tun? Stehen Natur- und Umweltschutz zwangsläufig im Widerspruch zu einem lebendigen Erlebnisgarten? Ich glaube das nicht. Studien des biologischen Landbaus dokumentieren, dass bei einer Steigerung der biologisch bewirtschafteten Flächen die Bienen- und Hummelvielfalt überproportional zunimmt. Der Verzicht auf chemische Mittel zur Unkraut- oder Schädlingsbekämpfung in unseren heimischen Gärten ist demnach für alle Bienen eine wirksame Hilfe.
Vielleicht hat der ein oder andere Gartenbesitzer auch den Platz für eine Fläche mit Totholz oder für das Aufstellen einer Wildbienennisthilfe. Das abwechslungsreiche, natürliche und lebensraumnahe Blütenangebot ist jedoch die wichtigste Maßnahme im Garten zur Unterstützung aller Bestäuberinsekten. Denn ganzjährig verfügbare Blüten erfreuen nicht nur das Gärtnerherz, sie versorgen die fleißigen Insekten auch mit lebensnotwendiger Nahrung.
Willkommen im Bienenwald !
Wir überlassen jeden Sommer einen Teil unserer Rasenfläche einfach sich selbst. Unterstützt durch die im Frühling aufgebrachten Wildblumensamen wird dies innerhalb kürzester Zeit ein beliebter Treffpunkt für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Ein optischer und akustischer Hochgenuss ist unsere sommerliche Belohnung. Es brummt, hummelt und summt, es flattert und schwebt. An manchen Sonnentagen haben wir bis zu 35 Schmetterlinge gezählt, friedlich und zeitgleich mit Bienen, Wildbienen und Hummeln.
Wir freuen uns jetzt jedes Jahr ganz besonders auf den Frühling, wenn wir unseren Bienenwald wieder eröffnen. Und wir sind gespannt, wen wir im kommenden Sommer als unseren Gast begrüßen dürfen.
6. August 2017 at 9:41
Ach wie gern hätte nich Bienenstöcke
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6. August 2017 at 15:04
Ich träume auch von eigenen Bienen, werde aber demnächst meinen Imkerschein machen 😊. Ein Anfang 💛. LG zum Sonntag von gartenkuss 🙋🌼🌻🌼
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6. April 2016 at 15:11
Gefällt mir – aber der Button will sich von mir nicht betätigen lassen… Daher sag ich´s dir einfach :)
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6. April 2016 at 15:18
Muss ich mir mal anschauen. Danke für die Info. Dir noch einen schönen Tag. LG von gartenkuss 🙋☀🌱🐝🐝🐝
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6. April 2016 at 15:56
Jetzt müsste es eigentlich funktionieren. LG von gartenkuss 🙋🐝🐝🐝
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24. Februar 2016 at 16:34
Was die Besteubungsarbeiten angeht, macht die Biene einen großartigen Job. Annähernd so gut wie dein Beitrag hier. Ich zeige mich begeistert!
Beste Grüße, Andreas
http://dschungelpinguin.com
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24. Februar 2016 at 17:18
Dankeschön 💕 und Knicks 😊 für dein Kompliment. Bin ganz verlegen und freu mich doll. Ein Blümchen für dich 🌸. LG von gartenkuss 🙋 💚
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16. Januar 2016 at 20:17
Wunderschöner Beitrag!! Sehr informativ und besorgniserregend.
Ich hege auch sehr große Leidenschaft für alles was fliegt und Nektar sammelt und ich hasse es, dass mein Gartennachbar Pestizide verwendet, um sein Unkraut einzudämmen. Ich kann sein unbedachtes, faules Handeln nicht nachvollziehen. Mit ihm darüber reden kann ich nicht, er ist zu alt (70) und unbelehrbar.
Ich habe eine wilde Benjeshecke angelegt. In einem alten Baumstamm haben im Sommer dick, schwarze Wildbienen ihre Höhlen gebohrt. Ich habe mich durch ihre Anwesenheit bestätigt gefühlt, etwas richtig zu machen, was den Schmerz meiner Machtlosigkeit ein wenig mildert.
Schön, dass es noch mehr Andersdenker, gibt.
Besorgte, Grüne Grüße
MION
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16. Januar 2016 at 20:56
Ich persönlich versuche mich auf die Freude am Gärtnern, die Lust am Pflegen und Beschützen und auf alles Lebendige im Garten zu konzentrieren. Mit meinen Beiträgen möchte ich auch die Herzen meiner Leser ansprechen. Jeder von uns kann so viel erreichen mit Achtsamkeit und einem aufmerksamen Blick für die kleinen Wunder in der Gartenwelt. Ich freu mich über deine Wildbienen, die mag ich ebenfalls besonders gerne. Vielleicht kommen deine und meine Bienen ja diesen Sommer wieder. Das wäre schön 💚. Ich schicke dir solidarische und ganz besonders grüne Grüße 🙋
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18. Januar 2016 at 9:21
Danke, sehr wahre und aufbauende Worte! <3
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18. Januar 2016 at 9:50
Dir einen schönen Wochenstart. LG von gartenkuss 🙋
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6. November 2015 at 19:36
Ich vermisse Sommer jetzt… 😊
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6. November 2015 at 19:46
Geht mir ebenso. Spätestens wenn ich den Garten „winterfest“ mache 😞. Aber der nächste Frühling kommt – gaaaaanz sicher 😉. LG von gartenkuss 🌸
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6. November 2015 at 19:52
Danke schön.. 😊 das gibt Hoffnung.. 😊
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6. November 2015 at 22:00
Ich vermisse Sommer auch
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1. November 2015 at 10:31
Whow, wundervoll. Ich habe auch in meinem gesamten Garten ein Angebot für Bienen, Schmetterlinge, Hummel und Co. Es ist so schön, wenn sie brummen und summen und man sich an ihrer Farbenpracht erfreuen kann. Die Idee mit dem Bienenwald ist einfach toll. Das sollte eigentlich jeder in seinem Garten haben.
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1. November 2015 at 15:07
Freu mich, dass dir mein Beitrag gefallen hat ☺. Bin jetzt schon gespannt darauf wer uns im nächsten Frühjahr besuchen kommt 🐛 🐝 🐞. LG von gartenkuss 🌸
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22. Oktober 2015 at 20:43
Ich finde es toll, daß ihr diesen Blühstreifen eingerichtet habt !! Sieht sehr schön aus. Das ihr sogar 35 Schmetterlinge gleichzeitig dort hattet, finde ich wirklich beeindruckend. Ich habe dieses Jahr kaum welche gesehen. Zu mir auf den Balkon kommen leider nicht besonders viele und dieses Jahr waren es noch weniger. Umso schöner, daß es bei euch im Garten so gut funktioniert :-)
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22. Oktober 2015 at 20:58
Dankeschön für das liebe Kompliment. Die Bank am Bienenwald war auch diesen Sommer einer meiner Lieblingsplätze 🐝 🍀. LG von gartenkuss 🌸
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21. Oktober 2015 at 19:16
Informativer Bericht. Werde den Wildbienen in meinem Garten im nächsten Frühjahr auch einen „Wald“ stehen lassen. Coole Idee. Herzliche Grüße
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21. Oktober 2015 at 19:18
Freu mich, dass dir meine Idee gefällt. LG von gartenkuss 🌸
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19. Oktober 2015 at 21:29
Informativ, schöne Fotos und Spaß beim Lesen. Toller Beitrag. Liebe Grüße aus Berlin
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19. Oktober 2015 at 21:36
Dankeschön. 🌸
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17. Oktober 2015 at 9:49
Ich bin auch ein großer Bienenfan, aber auch die Hummeln find ich recht putzig wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen. Ich hab in den letzten Jahren etra einige sehr früh blühenden Pflanzen gesetzt, damit sie auch am Frühlingsanfang genügend Nahrung finden. Kurze Zeit hab ich sogar überlegt selbst unter die Imker zu gehen. Da hab ich jedoch aktuell noch zu wenig Zeit. Wünsch dir ein schönes Wochenende Florian
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17. Oktober 2015 at 16:49
Auch ich hege schon länger den Wunsch selbst Bienen zu pflegen. Unser Garten ist jedoch nicht groß genug und hat auch nicht die optimale Lage. Finde es schön, wenn du beim Pflanzen auch an die Bienen denkst. Und Hummeln sind wirklich wunderschön zu beobachten. Auch für dich ein schönes Wochenende. LG von gartenkuss
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