Ich bin eine Sammlerin. Eine begeisterte und passionierte Sucherin.
Was ich nicht fotografiere, wird aufgehoben zwecks eingehender Betrachtung. Ich sammle Hölzer, Äste, Stöcke, Pilze, Blüten, Blätter und im Sommer gerne Muscheln und Sand. Am liebsten aber konzentriere ich mich auf Steine.
Die Petrologie (Lehre der Gesteine) sowie die Geowissenschaft definieren sehr differenziert und päzise das zu klassifizierende Gestein anhand von Größe, Entstehung, Beschaffenheit (z.B. Mineralbestand) und Herkunft. Danach besteht Sand aus Gesteinsteilchen, die kleiner als 2mm sind. Kiesbestandteile sind größer als 2mm, während Steine eine Größe von mind. 6,3 cm aufweisen müssen. Im Unterschied zum Fels (Durchmesser bis zu einigen Metern) dürfen sie keinen Kontakt mehr zu ihrer ursprünglichen Gesteinseinheit haben.
Gestein kommt nicht nur auf unserem Heimatplaneten, sondern auch auf dem Mond (Mondgestein) und den meisten Asteroiden vor. Es gehört zu den Ur-Elementen des Universums. Lange bevor Leben existieren konnte.
Steine sind in ihrer Beschaffenheit ausgesprochen vielfältig. Sie können aus komplexen chemischen Verbindungen bestehen oder sehr einfach aufgebaut sein.
Das Gestein des Jahres 2012 war der Quarzit. Dieser entsteht unter dem Einfluss von gesteinsumwandelnden Prozessen (Temperatur/Druck) aus quarzhaltigen Ausgangsgesteinen, wie z.B. Sandstein. Der Quarzit enthält bis zu 80% Quarze (Siliziumdioxid SiO2), die ihm die zumeist weiß-graue Farbe verleihen.
In der großen, kristallinen, wasserklaren Form ist der Quarz (altslav.: tvrudu – hart / mittelhochdeutsch: querch – Zwerg) bekannt als Bergkristall. Seine durch Einschlüsse oder Zusätze farbigen Varianten sind z.B. Achat, Amethyst, Citrin und Rosenquarz. Sie finden in der Schmuckindustrie und der Steinheilkunde ihre Verwendung. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften wird der Quarz aber auch in der Industrie verarbeitet. Beispiele sind die Glasherstellung und der Einsatz in der Digitaltechnik.
Das Gestein des Jahres 2015 ist der Gneis. Diese Gesteinsart ist ebenfalls unter extremen Druck- und Temperaturbedingungen tief im Untergrund entstanden und gilt als älteste Gesteinsformation der Erde. Typisch ist das auffällig gestreifte Muster bedingt durch Glimmerminerale und Lagen von Feldspat und Quarzkristallen. Der Name Gneis (mittelhochdeutsch: ganeist(e), g(e)neiste – Funke) beruht auf dem Glitzern, welches durch die eingelagerten Minerale verursacht wird.
Gesteine aller Art sind Gäste in meinem Garten. Wobei ich auf meinen weißen Findling besonders stolz bin. Da er während der Eiszeit durch Gletscher transportiert und an seinem Fundort abgelegt wurde, ist er doch wahrlich ein echter Zeitzeuge.



Alle Steine in meinem Garten sind handverlesen gesucht und gefunden. Persönlich eingesammelt und in Beete, Einfassungen oder als Solitär in meinen Garten integriert.

Mit meiner Leidenschaft für Gestein fühle ich mich auf dieser Welt in guter Gesellschaft. Bauwerke, Kirchen, Skulpturen, Denkmäler und Häuserfassaden – was Baumeister, Architekten und Künstler aus Steinen erbauen und gestalten fasziniert mich. Wen wundert es, dass ich ein erklärter Liebhaber von Städtereisen bin.



Auf diesen Reisen habe ich meinen kleinen Garten immer im geistigen Gepäck. Lass mich inspirieren von Oberflächentexturen, Farben, Konturen und Strukturen. Von Formen und dem haptischen Erlebnis Geschichte zu ertasten. Und noch unterwegs mache ich gedanklich Pläne für zu Hause. Schließlich warten einige Steine dort auf mich.

Folgende gesetzliche Grundlagen gilt es jedoch für jeden Natur-Messie zu beachten:
In Österreich regeln einzelne Landesgesetze über Natur- und Landschaftsschutz sowie Feldschutzgesetze die Beschränkungen zum Sammeln oder sogar Verbote (z.B. über das Sammeln von Mineralien oder Fossilien). Grundlagen für die Länderregelungen sind österreichweit das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch (ABGB), das Berggesetz (BergG) und das Strafgesetzbuch (StGB). Darüber hinaus gelten Bestimmungen des Wasserrechts- und des Forstgesetzes.
Vom Blumen pflücken über Pilze sammeln bis zum Auflesen von Holz und Steinen ist in den einzelnen Ausführungen der oben genannten Gesetzgebungen alles geregelt. Wer also viel und gerne sammelt, ist gut beraten sich sachkundig zu machen. Auch wenn in den meisten Fällen der Grundsatz „des geringen Ausmaßes“ gilt, z.B. bei Steinen.
Ich persönlich kenne inzwischen die meisten Besitzer von Wald, Feld und Wildbächen in meiner Region, so dass ich gegebenenfalls nachfragen kann. Und bis jetzt habe ich noch nie ein „Nein“ zu hören bekommen. Die Verwunderung über meine Leidenschaft für Steine hat sogar manch interessantes Gespräch zur Folge gehabt. Also – nur Mut und viel Glück beim Sammeln!
7. Dezember 2015 at 17:29
Ja, Steine finden und sammeln hat auch für mich etwas Besonderes! Irgendwo hab ich mal gelesen, das in Steinen altes Wissen verborgen liegt, das sich offenbart, sobald wir es abfragen. Demnach hast du ja schon eine ganze Bibliothek im Garten angelegt!😉
Liebe Grüße
Marion
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7. Dezember 2015 at 18:06
Das stimmt 💚. Nur mit dem Abfragen klappt es manchmal noch nicht so ganz ;). Aber gerade im Garten gilt ja, dass der Weg das Ziel ist. Und das mag ich. LG von gartenkuss 🌸
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14. November 2015 at 23:54
Hallo gartenkuss. Ein toller Post, kann ich da nur sagen. Auch ich liebe Steine! :-) Ich verwende sie allerdings meistens als Drainage, oder decke damit die oberste Schicht meiner Pflanzen (vor allem Kakteen) ab. Einen lieben Gruss, kakteenrausch
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15. November 2015 at 0:10
Vielen lieben Dank 💚 für das Kompliment. 🌸
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15. November 2015 at 2:30
Sehr, sehr gerne! Gute Nacht, der Micha
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13. November 2015 at 19:23
Bin auch so ein leidenschaftlicher Sammler und Sucher. Danke für den interessanten Beitrag. LG aus Austria 🗻
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13. November 2015 at 19:24
Bitte schön. LG von gartenkuss 🌸
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13. November 2015 at 17:40
Diesen steinigen Beitrag so spannend zu schreiben finde ich super. Gratuliere
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13. November 2015 at 18:11
Danke für das schöne Kompliment. LG von gartenkuss 🌸
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13. November 2015 at 13:33
Spannend, was man hier über Steine erfährt und auch die Fotos sind wunderschön. Ganz besonders gut gefällt mir Dein Steinmännchen!
Ich habe zwar keine solch große Steinsammlung wie Du im Garten, aber eine ganz kleine kann ich auch mein eigen nennen. Die Steine habe ich von für mich ganz besonderen Orten auf Reisen gesammelt.
Liebe Grüße
und hab ein schönes Wochenende
Inge
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13. November 2015 at 16:34
Ich danke dir 💚. Solch persönliche Reiseerinnerungen finde ich schön. So hat ja jeder deiner Steine eine kleine Geschichte zu erzählen 😊. Auch dir ein schönes Wochenende. LG von gartenkuss 🌸
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13. November 2015 at 11:33
Auch ich bin so eine Steinsammlerin. In unserem Garten liegen überall kunterbunte Steine herum. Sie fassen Beete ein, kugeln auf der Mauer herum und türmen sich zu kleinen Steinmandln auf.
Ich hab aber auch das Glück, einen kleinen Bach direkt neben dem Garten zu haben. Das Bachbett führt zwar nur bei starkem Regen Wasser, aber da bringt er auch immer wieder ein paar hübsche Steine mit. :)
Meine Nachbarn finden die Steine in unserem Garten glaub ich „unordentlich“. Aber ich mag diese sterilen Betoneinfassungen nicht, Steine sind sooo hübsch.
Liebe Grüße
Katharina
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13. November 2015 at 16:28
Du sprichst mir aus dem Herzen 💛. Meine Nachbarn finden meine Gartengestaltung mit Steinen auch ein wenig wunderlich 😉. Ist mir aber, so wie dir, schnuppe. Dein Garten ist sicherlich wunderschön 🍀. Und ein kleiner Bach ist natürlich ein Traum. Wünsche dir ein schönes Wochenende. LG von gartenkuss 🌸
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13. November 2015 at 5:56
Was für ein interessanter Eintrag und tolle Fotos! Gefällt mir sehr :)
Steine und Muscheln sammle ich auch immerzu und schau sie mir gerne an.
Liebe Grüsse und schönes WE,
Christel
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13. November 2015 at 13:01
Dankeschön 💚, das freut mich. Dir auch ein schönes Herbstwochenende 🌸
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12. November 2015 at 19:10
Deine Leidenschaft für Steine teile ich und sammle sie auch gerne.Dein Steinmännchen gefällt mir besonders gut und erinnert mich daran, dass ich schon lange eins aufstellen wollte. Nun muss dies etwas warten, denn unser Steinvorrat im Garten ist erschöpft und mein Mann hat schon für unser Hundegehege von unserm lieben Nachbarn alle Feldsteine abgeholt, die Bauern sammeln sie ja immer an ihren Feldern, aber im Frühjahr gibt es Nachschub.
Liebe Grüße Marlies
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12. November 2015 at 19:24
Freu mich, dass dir mein Beitrag gefallen hat. LG von gartenkuss 🌸
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