Tierische Gäste im Garten sind nützlich und versprühen Lebensfreude. Für mich macht die Kombination von Naturschutz und Lebenslust einen Garten erst lebensbejahend und spannend. Nicht nur meine Samtpfoten, auch ich verbringe zu jeder Jahreszeit gerne Zeit auf einem meiner Lieblingsplätze im Garten, um zu beobachten und zu entdecken. Schon jetzt im Winter ist meine Vorfreude auf die ersten Gäste im Bienenwald groß, und die Wildblumenmischungen für dieses kleine Stückchen Wiese warten im Keller auf den Startschuss im Frühjahr. Da der Bienenwald im letzten Sommer zur Freude aller Betrachter ebenso von unzähligen Schmetterlingen besucht wurde, manchmal waren es ganze Schwärme, möchte ich diesen magischen Gartengästen im kommenden Frühjahr einen eigenen Platz schaffen.

Schmetterlinge sind kleine Gourmets, sie mögen es flüssig und gehaltvoll. Aus dem Glauben heraus, dass sie den wertvollen Rahm von umherstehender Milch stehlen würden, entstand ihr Name. Im deutschen Wort Schmetterling steckt nämlich der tschechische Begriff für Rahm oder Sahne: smetana. In noch früheren Zeiten wurde der Falter sogar als Verkörperung von genusssüchtigen Hexen gefürchtet, die es auf jene Kostbarkeit der Bauern abgesehen hatten. Überlieferte Bezeichnungen wie Milchdieb, Schmandlecker oder Molkenstehler deuten ebenfalls in diese Richtung. Der Name Schmetterling setzte sich erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts allgemein durch. Doch ob Butterfly, Papillon, Farfalla oder Vlinder, der Name verspricht beseelt zart Zauberschönes.

Sobald die Flügelwesen im Frühjahr aus ihrem Kokon geschlüpft sind, gehen Sie auf Nahrungssuche. Einige Exemplare mögen Pflanzensäfte aus Blättern und Bäumen, Honigtau von Läusen oder Saft von Fallobst. Die Arten in unseren regionalen Gärten bevorzugen jedoch häufig den zuckerhaltigen Saft von heimischen Blüten, den Nektar, den sie mit ihrem Saugrüssel wie mit einem Strohhalm aufnehmen. Abgesehen von dem Versuch in den letzten Jahren bei Neupflanzungen die Bedeutung eines ganzjährigen Blütenangebotes für Insekten zu beachten, habe ich den Winter genutzt, um über Schmetterlingsfutter und entsprechende Futterstellen nachzulesen. Stehen die wunderschönen Falter doch als Blütenbestäuber unserer Kulturpflanzen nach den Bienen und Hummeln an dritter Stelle. Wobei ihre Lebenserwartung nach der Metamorphose von der Raupe über das Puppenstadium zum Schmetterling eher kurz ist.

Mein Rezept für Schmetterlingsnektar:

  • 4 Teile Wasser mit 1 Teil Zucker mischen und in einen Topf füllen
  • aufkochen lassen
  • abkühlen lassen
  • Topfschwämmchen in die Lösung reinlegen, damit sie sich vollsaugen
  • Vorrat evtl. einfrieren
  • manche Schmetterlinge lieben Früchte, deshalb zusätzlich mit Obstscheiben garnieren
  • Obst nicht faulen lassen und nach einigen Stunden austauschen oder entfernen
  • Wasser nicht vergessen
  • Schale täglich säubern und Futter austauschen

Unser Bienenwald erwacht im März/April ganz langsam aus dem Winterschlaf. Schneeglöckchen, Gänseblümchen und Löwenzahn sind die ersten Blütengäste, und der Mohn zeigt sein frischestes Blattgrün. Ein neuer Obstbaum im Bienenwald steuert zusätzlich ein paar weiße Blütentupfer bei.

Jause-2-Go für Schmetterlinge

Die ersten Schmetterlinge zeigen sich jetzt. Zitronenfalter, Großer Fuchs und Kleiner Fuchs sowie den Baumweißling kann man auf der Suche nach Nahrung durch unseren Garten flattern sehen, und es wird Zeit für mich den ersten Schmetterlingsnektar zu kochen.