Die Vielfalt an Krokussorten für den heimischen Garten ist so umfangreich, dass mir die Nominierung eines einzelnen Mitgliedes aus der Familie der Schwertliliengewächse zum Supermodel unmöglich erscheint. Bereits kurz nach der Schneeschmelze, wenn Küchenschelle & Co. noch am Esprit ihrer Darbietung tüfteln, präsentieren die zauberhaften Klassiker im Frühlingsgarten ihren ersten Catwalk – eingehüllt ganz trendig in Ultra Violet, Spring Crocus und Pink Lavender.
Besonders zart und elfengleich wirken die kleinen Gewächse verwildert auf großen Rasenflächen, so wie z.B. der ab Ende Januar blühende und besonders ausbreitungsfreudige Elfen-Krokus. Seine Ansprüche sind leicht zu erfüllen, und ist er einmal gepflanzt, braucht er keine besondere Pflege. Er mag durchlässigen, im Frühjahr feuchten und im Herbst zur Ruhezeit eher trockenen Boden. Eine lichte Rasenfläche findet der Vorfrühlingsblüher ideal, wobei diese erst wieder gemäht werden sollte, wenn alle Blätter vollständig verwelkt und vergilbt sind. So können die Krokusse ausreichend Kraft für das nächste Frühjahr speichern. Pflanzzeit ist ab Ende September bis in den späten November hinein. Hierzu werden die kleinen Knollen in 5 – 10 Zentimeter Tiefe, gerne in kleinen Gruppen, in die Erde eingebracht. Das fördert die spätere Verwilderung. Krokusse sind grundsätzlich winterhart. Auf geringste Temperaturschwankungen oder plötzliche Lichtminderung, z.B. durch vorbeiziehende Wolken, reagieren sie mit dem Öffnen und Schließen der Blüten, manchmal ganz spontan und unmittelbar. Ein kreatives Schauspiel der achtsamen Art.
Und auch im Topf oder Pflanzgefäß auf dem Balkon, der Terrasse sowie dem Eßtisch betören die Size-Zero-Gewächse mit ihren nektarreichen Kelchblüten jeden Gartenliebhaber und die ersten Wildbienen und Hummeln auf Nahrungssuche.

In der freien Natur sind Krokusse fast ausschließlich auf Anpflanzungen vergangener Zeiten zurückzuführen. Die wohl größte Krokuspopulation Nordeuropas befindet sich im Schlosspark Husum in Norddeutschland und die krokusverliebten Regionen im deutschsprachigen Raum tun es auf ihre Weise gleich. Da flattern hauchzarte Töne, wie z.B. Schneeblümel und Blümischken, chiffongleich durch Kärntens Gärten und Brennwürzli und Saferntblümli verzaubern die Schweiz.
Im Gegensatz zu den im Vorfrühling blühenden Krokussorten führen die weniger bekannten Herbstkrokusse ihre Haute Couture bereits kurz nach der Pflanzung im September vor. Je nach Witterung kann die Blütezeit bis in den November hinein reichen. Für das gehobene Rasendesign im Garten sind sie aber nicht wirklich geeignet, da ihr spezieller Lebenszyklus nicht mit den jahreszeitlichen Bedürfnissen eines Rasens harmoniert. Deshalb sind sie besser im Steingarten oder im Gartenbeet aufgehoben.
Aber Vorsicht! Bei herbstblühenden Krokussen besteht die Gefahr, diese mit den auch für Haustiere giftigen Herbstzeitlosen zu verwechseln.
Der wohl spannendste Vertreter der Herbstkrokusse ist der Safrankrokus (Crocus sativus). Er wird zur Gewinnung der begehrten Safranblüten bevorzugt in Indien und im Iran angebaut, im Mittelmeerraum nur in angelegten Kulturen. Da er keine Samen ausbilden kann, wird der Safrankrokus über die Knollen vermehrt. Nach dem Aufblühen werden die Safranblüten geerntet, die Narben der Blüten herausgezupft und dann getrocknet. Aus rund 100.000 Safranblüten kann 1 Kilogramm Safran gewonnen werden, welches in sehr hohen Dosen giftig ist. Das Gewürz ist für die indische Küche unverzichtbar, hat jedoch auch in der mitteleuropäischen Küche durchaus seinen Platz, z.B. für Risotto oder Bouillabaisse.
Royal wird es, wenn Fleur de Sel mit Safran und Vanille flirtet. Dazu das edle Gewürz leicht befeuchten, damit es seine virtuose Farbbrillanz offenbart. Mit etwas Vanille und Salz in einen Mörser geben und mit dem Stößel so lange mahlen und zerstoßen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
In unserem neuen Garten werden die zauberhaften Violettas zukünftig ganz sicher einen Laufsteg für ihr farbenfrohes Defilé nach dem Winter bekommen.
5. Februar 2018 at 11:46
Ja, ich liebe sie auch die Krokusse, aber leider sind mir viele Knollen wohl von Mäusen gefressen worden. Die gelb blühenden, die ich besonders schätze, haben die Amseln auch zum Fressen gern. ;) Aber ich bleib dran un setze jedes Jahr neue. Am wohlsten fühlen sie sich im lehmigen Böden im alten Obstgarten. Frohe, bunte Spätwintertage :)
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8. Februar 2018 at 5:38
… die wünsche ich dir auch 🌼. Bei uns ist leider alles noch unter einer dicken Schneedecke versteckt. LG zum Tag von gartenkuss 🙋🍃🌱🍀
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28. Januar 2018 at 13:07
Hallo liebe „Gartenkuss“.. hier in meinem Vorgarten, grünt es auch so langsam.. auch Krokus ist dabei sich langsam durch den Rindenmulch zu arbeiten.
Schön in deinem blog zu lesen… so vielseitig und sehr schön gemacht !
lieben Gruss von
S.
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28. Januar 2018 at 14:00
Freut mich, dass es dir bei mir gefällt 😊. Ich freu mich auch schon sooo sehr auf den Frühling. LG zum Sonntag von gartenkuss 🙋🌷🌼🌸
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27. Januar 2018 at 10:09
Liebe Gartenkuss, deine Küchenblümchen sind wirklich allerliebst und ich habe mal wieder etwas Neues gelernt, also vielen Dank dafür. Ich liebe die Küchenschelle und Hummeln ebenfalls ;-) Da ich nicht so den grünen Daumen habe, muss fast alles Grüne in den Garten, wo die Natur dafür sorgen kann und nicht ich :D Hab ein wunderbares Wochenende :-)
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27. Januar 2018 at 10:20
Lieber Arno, i c h danke dir für den charmanten und lieben Kommentar 🌹. Wünsche auch dir ein entspanntes Vorfrühlingswochenende 🌞🐝, vielleicht traut sich ja doch schon das ein oder andere Grün aus der Erde. LG von gartenkuss 🙋🌸
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27. Januar 2018 at 8:34
Frühling, Du kannst kommen!! Dein Post hat mir gerade richtig gut getan! Noch ein schönes 2018 nachträglich für Dich! LG Simone
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27. Januar 2018 at 9:58
Vielen lieben Dank ❤ und auch für dich ein erfülltes und buntes 2018. LG von gartenkuss 🙋🍃🌸🌱🌼🍀
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26. Januar 2018 at 16:44
Schöner und interessanter Beitrag… und Du nutzt tatsächlich Hedwig-Bollhagen-Keramik als Übertöpfe. Sehr mutig. Mir gefällt’s. LG Birgit
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26. Januar 2018 at 17:21
Dankeschön 💜. Ich sammle HB schon so lange ich denken kann, und leider geht auch immer wieder mal etwas entzwei – gerade erst beim Umzug 😮. Aber ich finde auch für diese Stücke noch eine Verwendung und würde sie nie wegwerfen. Ich liebe HB sehr 😊. LG von gartenkuss 🙋💛💜💙💚
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26. Januar 2018 at 17:59
Du hast Recht. Zu schade zum Wegwerfen. Selbst im Garten selbst gibt es immer eine Dekomöglichkeit für das zeitlose Design.
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26. Januar 2018 at 18:07
😊❤😊
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26. Januar 2018 at 16:11
Sei allerdings noch erwähnt, dass es unter den Krokussen viele Züchtungen und Hybriden gibt, die den ersten Hummeln und Wildbienen kaum wertvollen Nektar liefern! Als Nahrungsquelle für Wildbiene & Co. sind hauptsächlich die wilden Sorten (im Handel meist als botanischer Krokus bezeichnet) am besten geeignet.
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26. Januar 2018 at 17:23
… sehr wichtige Ergänzung 💜. Dankeschön 😊. LG von gartenkuss 🙋💛💚💜💙
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